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Ich kann es langsam nicht mehr hören…

CoVid19 ist eine humane wie ökonomische Katastrophe – ja, einig. Die Folgen sind noch nicht absehbar – richtig. Und ich empfinde tiefes Mitgefühl für alle, die im Zuge dieser Pandemie Angehörige verlieren.

Aber ehrlich gesagt, ich kann es im Moment trotzdem nicht mehr hören. Vor allem bezüglich der Auswirkungen hier in den sozialen Medien. Jede Unternehmensberatung, jede Wirtschaftsprüfung, jeder Steuerberater und wer auch immer hat nun schlaue Tipps, wie wir durch die Krise kommen, wie man sich im Homeoffice am besten verhält, um trotzdem effizient arbeiten zu können.

Schon vor 14 Tagen hat sich z.B. auf linkedIn ein Unternehmer per Videohack darüber aufgeregt und darum gebeten, mit diesem Beratergequatsche aufzuhören und allen glauben machen zu wollen, dass man alle Arbeiten ebensogut online erledigen kann. Gleichzeitig hat er Durchhalteparolen abgesetzt und zur Solidarität aufgerufen.
Grundsätzlich ist letzteres ja nicht verkehrt aber damals habe ich ehrlicherweise darüber geschmunzelt und bei mir gedacht: „Wieder einer, der sich im Horizont einer hierarchischen Welt dreht und sich nun wundert, dass die angeordnete digitale Zusammenarbeit seiner ins Homeoffice verbannten Managerriege nicht funktioniert“.  Heute kann ich ihn – mit einem etwas anderen Blickwinkel – wieder besser verstehen. Zumindest wenn ich mir anschaue, was da in den Blogs alles an schlauen Tipps verzapft wird.

Naja, Berater und Trainer hocken jetzt schließlich auch größtenteils im Homeoffice und haben viel Zeit, sich all diese Tipps auszudenken.
Ihre Projekte sind ja zum großen Teil in den Winterschlaf versetzt worden – und das im Frühling.
Zumindest Organisationsentwicklungen wie z.B. SAP S/4 HANA oder komplexe Produktentwicklungen lassen sich anscheinend doch nicht voll digitalisiert abwickeln.

Geht nicht? Geht wohl! Ausgereifte Lösungen für Remote Collaboration und damit für die aktuelle Problemstellung der Zusammenarbeit während der Krise sind längst vorhanden – nur scheinbar nicht im Bewusstsein von Verantwortlichen und Betroffenen!
Es reicht halt nicht nicht, wenn man erst in der Krise anfängt, mal eben darüber nachzudenken. Und adrett gekleidet im Homeoffice zu sitzen, auf per Email überbrachte Aufgaben zu warten und ab und zu mal skypen, ist tatsächlich kein Lösungsansatz für die aktuellen Herausforderungen.

Unsere größte Business Transformation mit S/4 HANA Rollout bei einem Automobilzulieferer mit über 60.000 Mitarbeitern läuft jedenfalls in komplett virtueller Teamarbeit einfach weiter. Unser Programm mit aktuell rund 170 weltweit verstreut arbeitenden Team-Mitgliedern war aber vorher schon mit agilen Methoden und einer auf KanBan getrimmten Jira Kollaborationsplattform auf voll digitalisierte Zusammenarbeit ausgerichtet. Uns fehlte somit eh nicht mehr viel zur komplett dezentralisierten Zusammenarbeit aus dem Homeoffice.
Virtuelle Integrations- und User Akzeptanztests, Online SAP-Training vor Golive und auch Cutover-Planung und -Durchführung funktionieren allesamt in virtueller Teamarbeit.

Aktuell bereiten wir die nächste Rolloutwelle vor und mobilisieren die Projektmanagementteams in EMEA, Americas, China und ASEAN in unserem virtuellen Seminarzentrum.
Alignment im Plenum mit bis zu 60 Teilnehmern wechseln sich in unseren Workshop-Sprints mit intensiver Arbeit in kleinen Teams ab. Videokamera einschalten ist Pflicht – wenn es die Bandbreite eben zulässt.
Wir nutzen Conceptboard als virtuelle Arbeitstafel und werkeln alle gleichzeitig an einem gemeinsamen Canvas. Unsere gesamte Arbeit im Programm wird auf Jira-Karten gemanagt, in denen wir zusammen an Lösungen arbeiten statt in unzähligen Emails nach Informationen zu suchen.

Es reicht jedoch auch nicht, nur die entsprechenden Tools bereitzustellen. Wer sich dafür interessiert, was zu beachten ist, um dezentralisiert zusammenzuarbeiten, schaue sich folgendes Video an. Es zeigt einen Ausschnitt aus einer Meetup Keynote weit vor der Coronakrise, in der erklärt wird, worauf es bei der Virtualisierung der Zusammenarbeit wirklich ankommt.

 

Zum Autor:

Rainer Borg hat
sich nach 10 Jahren Beratungs- und Aufbauarbeit in einer großen Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung sowie als Vorstand eines Startup ganz dem Thema Scaled Agile Collaboration in der Organisations- und Produktentwicklung verschrieben.

Mit fundierter Kompetenz bzgl. Scaled Agile Enterprise Architekturen dimensioniert er Agilität vom einzelnen Team bis hin zur gesamten Unternehmensgruppe.

Seine Passion ist, Unternehmen in ihrem Wandel zu begleiten, Strukturen zu initiieren, die es zum einen dem Management ermöglichen, Komplexität von
Veränderungsinitiativen zu beherrschen und zu steuern, zum anderen den Mitarbeitern ermöglichen, sich einzubringen und das Unternehmen aktiv mitzugestalten. 

Bildquellen:
Photo by CDC c4IBsSCuwIU on unsplash.com

 

 

Mike Mejstrik

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