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Tele-Arbeit oder Home-Office erwieß sich in der vergangenen Corona-Krise als effektive Alternative zur zentralisierten Büroarbeit. Digitalisierung schaffte neue Möglichkeiten, die sich unter dem Druck der Krisenbewältigung in den Unternehmen allmählich ihren Weg bahnten. Jedoch zieht es aktuell immer mehr wieder zurück in die Zeiten der analogen Zusammenarbeit – ins Büro. Dabei haben wir der aktuellen Arbeitsweise in unseren geliebten Büros mit Meetings, Kaffeeküchen und eMails bislang ja nur die Videokonferenz hinzugefügt. Was wird passieren, wenn wir uns mit Remote Collaboration – also mit digitaler Zusammenarbeit erst richtig auseinandersetzen?

Das Potenzial ist riesig – nur wenige haben aktuell eine Vorstellung davon, wo die Reise für weltweite digitale Zusammenarbeit tatsächlich hingeht…

kyona Vision Story Teil 1: Collaboration where ever you want

Wie sieht unsere Zusammenarbeit in 2030 aus?

 

Anna und Jan leben heute in Griechenland in einem Penthouse einer Ferienwohnanlage auf der Insel Sami.
Über eine in den Felsen gehauene Treppe und einen hölzernen Steg haben sie in einer kleinen Bucht Zugang zum Meer. Ihre Wohnung im zweiten Stock bietet freien Blick über das Meer zur nächsten Insel. Ein kleiner Ort mit einer Marina und einfachen Einkaufsmöglichkeiten ist knapp 3 km entfernt.
Früher lebten Anna und Jan in Frankfurt, mitten in der Stadt. Aber die ist ihnen mittlerweile zu eng, zu teuer und irgendwie fremd geworden.
Da ihrer beider Arbeit heute 100% digital und Remote ist, ihre Teams international überall auf der Welt verteilt arbeiten, gab es wegen der Jobs keinen Grund mehr, in Deutschland und in der Großstadt zu bleiben.
Sie wohnen jetzt auf ihrer griechischen Insel zur Miete und werden weiterziehen wenn ihnen das Leben dort auch nicht mehr gefällt.
Schließlich brauchen sie zum Arbeiten nur einen guten Internetanschluss und ihre Notebooks mit den jeweils zwei großen Flachbildschirmen, die in jeden handelsüblichen Koffer passen.

Der Arbeitsalltag von Anna ist entspannt. Sie arbeitet bei einem internationalen Automobilzulieferer im  Produktionsmanagement. Ihr Team plant und steuert die Fertigung einer Produktlinie in 10 überwiegend automatisierten Werken in Europa, Amerika und China sowie der 5 noch mit recht viel Personal und manueller Tätigkeiten wirkenden Werke in ASEAN und Indien.

Jan hingegen arbeitet als Change Manager bei einem mittelständischen Pumpenhersteller und koordiniert die weltweite Unternehmensentwicklung der als „Worldwide One Team“ aufgestellten Unternehmensgruppe.

Während Anna morgens hinunter zum Badesteg geht und erst einmal ihre morgendliche Schwimmrunde genießt, setzt sich Jan bereits an seinen Schreibtisch in seinem Home-Office und schaltet den Rechner ein. Die Sonne scheint bereits über die Dachterrasse in die Wohnung. Jan hat über seine Smartphone App die helle Markise herausgefahren und die Lamellen der Beschattungsanlage vor den bodentiefen Fenstern der Wohnung in eine für ihn angenehme Stellung gebracht. So hat er jetzt kühlenden Schatten auf seinem Arbeitsplatz.

Sein erster Blick nach dem Hochfahren des Rechners geht auf sein MyToDo Board, das er auf einem seiner beiden Bildschirme immer geöffnet hält. Was liegt heute bei ihm an? Er sortiert seine Aufgabenkarten, priorisiert einiges um und macht sich zu jeder digitalen Karte auf seinem persönlichen Board eine digitale Notiz. Was er heute zu erledigen gedenkt.
Als nächstes scrollt er durch den Activity Stream seines Teams und schaut, auf welchen Karten welcher seiner Kollegen den nächsten Arbeitsschritt getan und wieder einen Beitrag zur Lösung der jeweiligen Aufgabe geleistet hat. Dann huscht er noch schnell über die Chatnachrichten. Hier findet er Kurzmitteilungen zu den Aufgabenkarten, die der Meinung der Kollegen nach seiner besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.

Arbeit steht heutzutage auf Karten und diese werden übersichtlich auf Boards dargestellt. Zusammenarbeit hat sich vollkommen verändert. Anders als noch vor 10 Jahren, als – wie im Prinzip seit Urzeiten – alle Informationen immer zwischen Personen ausgetauscht wurden. Jan erhielt teilweise mehr als 300 eMails pro Tag mit hunderten von Informationen, durch die er sich durchfräsen musste. Das ist glücklicherweise Geschichte. Heute wird nur noch zu Themen kommuniziert. Digitale Plattformtechnologie macht es möglich.

Früher musste Jan jeden Morgen in sein Büro ins Obertshausener Werk bei Frankfurt Main fahren und sich erst einmal mit seinem Chef abstimmen. Dann hat er sich durch seinen eMail-Berg gefressen und versucht, alle für seine Arbeit relevanten Informationen herauszufischen. Für ihn Wichtiges schrieb er in seine kleinen schwarzen Notizbücher, aus denen er dann auch Erledigtes immer wieder herausstreichen konnte - was ihm, wenn abends alles irgendwie durchgestrichen war, ein gutes Gefühl vermittelte, am Tag doch wieder einiges geschafft zu haben.
Mit den Jahren haben sich dutzende dieser handgeschriebenen Kritzelbücher angesammelt.
Der überwiegende Teil seines Arbeitstages bestand aus Meetings mit anderen Kollegen - Mittelmanager wie er, um  sich über diverse Themen auszutauschten. Sinn und Zweck dieser Meetings war, seine Informationssammlung zu seinen wichtigen Aufgaben in seinem kleinen Notizbuch zu ergänzen. Letztlich ging es darum zu wissen, wem er welche Infos weiterleiten oder vermitteln musste, damit irgendetwas in der Firma weiter voran geht.

Seine Arbeit bestand aus dem Managen von Projekten, mit denen irgendwo auf der Welt in den Standorten seines Brötchengebers Geschäftsprozesse optimiert, neue IT Systeme eingeführt, neue Werke in neuen Ländern gebaut, Produktionen verlagert und hochgefahren, neue Vertriebsteams aufgebaut und neue Kunden geworben wurden. Globalisierung machte aus dem deutschen Mittelständler eine weltweit agierende Unternehmensgruppe. Früher eher hemdsärmelig unterwegs, steht sein Unternehmen heute gut organisiert und voll digitalisiert als weltweiter Marktführer in ihrer Nische da. Das war vor 10 Jahren jedoch noch ganz anders. Die Konkurrenten schliefen auch damals nicht. Der durch die Globalisierung ausgelöste Wettbewerbsdruck war enorm, Preise unter erheblichem Druck, seine Firma in der Internationalisierung nicht wirklich erfahren und nicht effizient. Das Thema Unternehmensentwicklung wurde eher den lokalen Geschäftsführern in den Landesgesellschaften überlassen, was zu einer sehr diversen Struktur im Unternehmen führte.

Irgendwann merkten auch seine Chefs, dass die Wettbewerber innovativer waren. Ihre Produkte hatten bessere Features, begeisterten die Kunden mehr. Zudem waren sie mit Neuigkeiten deutlich schneller am Markt - teilweise eine Messe früher - also ein Jahr schneller. Das war wohl der Auslöser dafür, in seinem Unternehmen gründlich über Art der Zusammenarbeit nachzudenken - agile Transformation wurde dies damals genannt.
Die größten Veränderungen spürte Jan, als seine Abteilung aufgelöst und alles in Teams umorganisiert wurde. Sein Team besteht seitdem aus 7 Kolleginnen und Kollegen, die weltweit verstreut sind und ausschließlich remote also per Videokonferenz und Kollaborationsplattform zusammenarbeiten. Die Organisationsform nennt sich kollaborative Teamorganisation. Alles wurde standardisiert. Die vielen unterschiedlichen IT-Systeme in den verschiedenen Standorten mussten einem einzigen System SAP S/4 HANA weichen. Dieses neue Echtzeitsystem war für seine Unternehmensgruppe der Einstieg in die Digitalisierung & Vernetzung. Industrie 4.0. Volle Transparenz über alle Unternehmensbereiche weltweit und standardisierte Geschäftsabläufe erlauben mittlerweile eine weltweite Zusammenarbeit aller mit jedem. Die durch diese Art der Kollaboration entstandene Datenbasis erlaubt jetzt Big Data Analysen und damit daten-fundierte Entscheidungen. Dezentrale Verantwortung in einem weltweit gemeinsam weiterentwickelten Rahmen und eine weltweite "One Team Kultur" waren schon ein erheblicher Fortschritt.
Jans Unternehmen hat damit bezüglich Effizienz und strategischer Ausrichtung den Anschluss an die großen IT Konzerne geschafft und die eigene Position im Wettbewerb deutlich verbessert. Zweidrittel des Mittelmanagements wurde damals abgebaut und größtenteils in die Teams integriert. Waren sie früher in der Managerrolle unterwegs, um zu koordinieren, zu synchronisieren, Feuer zu löschen und zu treiben, arbeiten die meisten heute in den Teams mit und nehmen sich Karten mit Arbeit - erledigen echte Aufgaben statt im hierarchischen Gefüge der Organisation mit Informationen zu handeln und ihre Abteilungen zu positionieren.

Politik ist im Unternehmen deutlich zurück gegangen und die Effizienz der Organisation wiederum erheblich gestiegen. Ist eigentlich klar; durch die Umorganisation arbeiten heute ja deutlich mehr Kollegen daran, Aufgaben zu lösen, statt die Lösung von Aufgaben zu managen. Die neue Teamorganisation erlaubt zudem deutlich mehr Entscheidungsspielraum und dezentralisierte Übernahme von Verantwortung. Mit dieser neuen Arbeitsweise wurden in Jans Unternehmensgruppe aus ehemals in Hierarchien eingebundenen Mitarbeitern plötzlich reihenweise Mitdenker, die sich mit vorher nie gesehenem Engagement für ihr Team einsetzen.

Und eben der Wechsel in der Kommunikation. Das war schon eine erhebliche Umstellung. Der Treiber für die gesamte Business Transformation war dieses eine Prinzip: Themen- statt personenbezogen kommunizieren. Wie eine Monstranz wurde dies in der digitalen Transformation vorangetragen.
Was ihm heute so unglaublich einfach und logisch vorkommt, war damals eine echte Zäsur. Ja, Arbeit steht auf Karten - digital in der Kollaborationsplattform. Teams arbeiten zusammen mit diesen Karten und etwaige Kommunikation - alle Arbeitsergebnisse, alle Abstimmungsergebnisse aus Meetings - gehen in diese Karten. Das Team sortiert also alle Informationen zu ihren Themen gemeinsam in diese Karten. So entsteht zwangsläufig zu jedem Thema ein Lösungsweg, zu dem jeder zu jedem Zeitpunkt seinen Beitrag leistet - einfach so während der Zusammenarbeit. Keine eMails, keine gesonderten Meetingprotokolle, keine nachträgliche Dokumentation, kein kleines schwarzes Notizbuch, nichts mehr. Mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit und Kommunikation ist die Arbeit komplett räumlich unabhängig geworden und die internationale Zusammenarbeit wurde ohne viel hin und her Fliegerei so effektiv, als wenn alle in einem Büro an einem Ort sitzen würden. Und das bei über 4.500 Mitarbeitern. Eigentlich hätte man da auch schon früher draufkommen können - nicht nur wegen der vielen Reisekosten und Reisezeiten die nun komplett wegfallen. Jan ist überzeugt, der themenbezogene Kommunikationsansatz ist der eigentliche Grund für die neue Effektivität seiner Unternehmensgruppe.

Der aktuelle Lebensstil von Jan und Anna basiert auf diesen neuen Prinzipien der Zusammenarbeit.
Jans Arbeitsalltag besteht aus einer festen Meetingsstruktur innerhalb von Sprints, in denen er sich mit seinen Teamkolleginnen & -Kollegen abstimmt, Aufgaben plant und auch die teamübergreifende Abstimmung organisiert. Und alles steht immer in den Karten, so dass jeder sämtliche Informationen, die zur Arbeit erforderlich sind, sofort im Zugriff hat.
Wie konnte man früher nur anders arbeiten.

Jan macht sich an der Kaffeebar in der Küche der Wohnung einen Cappuccino. Wohn- und Essbereich sind nicht getrennt. Der helle große Raum mit der breiten Fensterfront zum Meer hin wirkt hell und freundlich. Um 8:00 Uhr schaltet sich Jan wie jeden zweiten Montag in die Teamplanungs-Videokonferenz ein. Die anderen sind schon drin und sein Teamkollege Jame aus Finnland hat das Teamboard schon auf den Bildschirm gebracht. Aus dem Backlog - einer Art Projektplan ziehen sie jetzt ihre Aufgaben auf das Team-Kanban Board und besprechen, wer was mit wem bis wann erledigen kann. Das Board füllt sich wieder mit Karten. Weitere Karten werden erstellt, Namen für Lösungstreiber und Inputgeber hinzugefügt.
Es wird diskutiert, gelacht, gearbeitet. Jeder sieht den Fortschritt auf seinem Bildschirm.
Für Kazuto in Japan ist es schon 20:00 Uhr abends. Sein Arbeitstag ist gleich zu Ende. Wenn Jan mit seiner Arbeit heute Abend Schluss machen wird, nimmt Kazuto den Faden gleich wieder auf. Es steht ja alles in den Karten, rund um die Uhr...

Das Team geht nun die verschiedenen Projekte durch und plant die beiden Wochen ihres Sprints. Nach einer Stunde ist alles klar. Morgen früh zu Jans Zeit wird es ein 15 minütiges Standup wieder per Videokonferenz geben, in dem sich das Team kurz abstimmen und gemeinsam Lösungsschritte besprechen wird. Freitag in zwei Wochen gibt es dann wieder ein etwas längeres Meeting, in dem die Ergebnisse der beiden vergangenen Wochen besprochen und gefeiert werden. Feiern ist wichtig! Eine kurze Retrospektive für Verbesserungen in der Zusammenarbeit schließt dann den Arbeitszyklus ab. Jan mag diese Art der Zusammenarbeit. Sie erlaubt ihm, in intensivem Gedankenaustausch und gegenseitiger Unterstützung im Team ständig zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Er unterstützt seine Kollegen und erhält Unterstützung. Fast täglich gibt es neue Erkenntnisse, die alle Beteiligten weiterbringen. Sein Team ist echt cool! Einige seiner Kollegen hat er noch nie physisch gesehen. Da sie jedoch fast jeden Tag per Videokonferenz zusammen sind, sich sehen und zusammenarbeiten, sind ihm alle so vertraut, als wären sie auch physisch regelmäßig zusammen.

Mittlerweile ist auch Anna von ihrem morgendlichen Schwimmtraining zurück und hat sich nach einer kurzen Dusche ebenfalls ihren Kaffee gemacht. Sie bevorzugt am Morgen Latte Machiato. Die Kaffeebar liefert auf Ansprache. Nun sitzt auch sie am Schreibtisch und schaltet ihren Rechner ein. Nach einem Blick auf den Activity Stream ihres Teams klinkt sie an ihrem Rechner den Bildschirm aus und nimmt ihn als Tablet PC mit auf die Terrasse. An den Dachsparren der Penthouse-Wohnung sind Haken angebracht, an denen ihre Hängematte befestigt ist. Anna legt sich in die Hängematte, ruft ihr MyToDo Board auf den Bildschirm und beginnt, wie zuvor auch Jan, ihre Aufgaben zu sortieren und ihren Chat zu sichten. Sie schaut sich an, was ihre Teamkollegen über Nacht an neuen Einträgen den Karten hinzugefügt haben. Sie überlegt, was zu tun ist, fügt ihre eigenen Actionpoints in die ToDoListe und durchdenkt den Tag. Im Anschluss schaut Anna in die Produktionsplanung und geht die Alerts durch. Mmh, da gibt es gleich einiges abzustimmen. Da geht doch noch was...

 

Ihre erste Videokonferenz beginnt um 9:00 Uhr. Sie ist pünktlich im Meeting, begrüßt Ihre Kollegen und der Tag kann für sie nun richtig beginnen.
Um 11:00 Uhr haben Anna und Jan jeden Arbeitstag einen gemeinsamen Termin im Kalender: Frühstücken. Anna bereitet den Kaffee für die beiden und Jan backt schnell ein paar Croissants auf. Er stellt Marmelade und Nutella auf den Tisch. Kurze Zeit später sitzen sie zusammen auf der Terrasse unter der Markise, schauen übers Meer, genießen den sonnigen Tag und ihr gemeinsames Frühstück.
Um 12:00 Uhr geht es dann in die nächsten Videokonferenzen. Für alle Meetings, die nicht im Team direkt am Team-Kanbanboard durchgeführt werden, benutzen beide das sogenannte Meeting Management in ihren Kollaborationsplattformen. Ein agiles Arbeitsumfeld, welches ganz auf themenfokussierte Arbeitsweise eingerichtet ist, stellt für alle teamübergreifenden Abstimmungen ein Meetingboard zur Verfügung. Auf diesem besteht die Agenda zum Meeting ebenfalls aus Karten mit Aufgaben, offenen Punkten, Alerts oder Change Requests. Zu jedem Zeitpunkt wird mit und in Karten gearbeitet. Ohne Karte keine Arbeit. Der Effizienzgewinn gegenüber der traditionellen Arbeitsweise mit eMails und Info-Austauschgesprächen ist enorm. Beide können sich eine Arbeit in den alten Strukturen mit langen, unproduktiven Meetings und den endlosen Suchen nach Informationen in eMails, SharePoints und teams Gruppenchats kaum noch vorstellen.

Jans Rechner verfügt noch über eine Tastatur, die er aber so gut wie nicht mehr benutzt. Nur manchmal, wenn er tief im Flow ist und an seinen Fachkonzepten arbeitet, fließen seine Gedanken durch seine Finger. Dann greift er in die Tasten. In seiner normalen Arbeit steuert auch Jan seinen Rechner mit Blickkontakt. Wenn er dem Lösungsweg in der digitalen Karte einen weiteren Schritt hinzufügen möchte, schaut er auf den Blickfang-Button und klimpert zwei Mal mit den Augenliedern. Sodann spricht seinen Text, der sofort in eine Textnachricht umgewandelt und zusätzlich auch als Sprachnachricht in der Karte gespeichert wird. Wenn sein Rechner etwas nicht versteht, fragt er nach und macht Vorschläge.

Annas Rechner hingegen hat keine Tastatur mehr und wird ausschließlich über Touchscreen, Blickkontakt und Sprachsteuerung bedient. Anna redet gerne mit ihrem Computer und ihr Computer spricht mit ihr. Im Dialog kommen beide schnell voran. Eine kurze Nachricht nach der anderen wandert in die Karten mit den Aufgaben. Jede Info ein weiterer Baustein im Lösungsweg. Wenn Anna in der Formulierung stockt oder Gedankensprünge fabriziert, wird der entstehende Text sofort zusammengefasst und neu strukturiert.

Der Einsatz von KI-Elementen in der Collaboration, speziell im Meeting-Management hat die remote Zusammenarbeit erheblich nach vorn gebracht. Das Meeting Modul der Kollaborations-Plattform hört die Gespräche im Meeting und verfasst automatisch sinnvolle Text- und Sprachbausteine für den Lösungsweg in der Aufgabenkarte.
Zwischendrin arbeitet Anna auch an Spreadsheets, die in die Karten der Kollaborationsplattform integriert sind. An dem Sheet, das sie aktuell in Arbeit hat, wirken parallel drei ihrer Kollegen an anderen Stellen. Sie kann es auf ihrem Bildschirm sehen. Ein Gespräch mit ihnen zur Abstimmung ist immer nur einen Klick auf den Video Channel Button – also ein Augenklimpern – entfernt.

Gerade dieses Klimpern mit ihren tief blauen Augen in Verbindung mit ihrem traumhaften Lächeln ist es, was Jan an Anna so fasziniert. Ihren Computer interessiert dies jedoch überhaupt nicht. Der erwartet nur entsprechende Steuerbefehle, damit es weitergeht.

Zwischen den Videokonferenzen und der Arbeit an Karten geht Jan schwimmen und Anna macht in ihrer Hängematte Pause. Gegen Abend sind sie mit Carlos und Summer verabredet, die im Penthouse nebenan wohnen und ein ähnliches Leben führen. Zu viert gehen sie in englischer Konversation vertieft den Weg an der Strandstraße entlang ins Dorf, um in einem der vielen kleinen Restaurants an der Marina frische Meeresfrüchte und fangfrischen Fisch bei einem guten Glas Wein zu genießen. In der Marina herrscht reges Treiben, viele Segelcrews sind unterwegs, es gibt viel zu beobachten. Fast jeden Abend ergeben sich für sie interessante Gespräche mit den Seglern. Die Crews kommen aus aller Welt in dieses Inselparadies und bringen ihre Geschichten aus Beruf, Freizeit und Familie mit. Und fast immer sind sie in Feierlaune. Die einheimischen Gastgeber sind freundlich und aufgeschlossen. Die Atmosphäre ist entspannt, so lässt es sich Leben.


Weiter im Teil 2: Cross Company Collaboration

Zum Autor:

Rainer Borg hat
sich nach 10 Jahren Beratungs- und Aufbauarbeit in einer großen Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung sowie als Vorstand eines Startup ganz dem Thema Scaled Agile Collaboration in der Organisations- und Produktentwicklung verschrieben.

Mit fundierter Kompetenz bzgl. Scaled Agile Enterprise Architekturen dimensioniert er Agilität vom einzelnen Team bis hin zur gesamten Unternehmensgruppe.

Seine Passion ist, Unternehmen in ihrem Wandel zu begleiten, Strukturen zu initiieren, die es zum einen dem Management ermöglichen, Komplexität von
Veränderungsinitiativen zu beherrschen und zu steuern, zum anderen den Mitarbeitern ermöglichen, sich einzubringen und das Unternehmen aktiv mitzugestalten. 

Bildquellen:
Photo by Dillon Shook  3iPKIXVXv on unsplash.com

Mike Mejstrik

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