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Warum haben wir ein Büro in Costa Rica eröffnet?

Wir wachsen. Unsere Stärke ist es, komplexe digitale Business Transformationen zu managen. Dieser Service ist vor allem im Kontext internationaler, globaler Zusammenarbeit gefragt. Unser plattformgestütztes Projekt- und Programm-Management ist auf remote-collaboration ausgelegt und macht die Zusammenarbeit quasi komplett ortsunabhängig. Die eigentliche Herausforderung wird somit das Managen der mitarbeitenden Menschen über verschiedene Zeitzonen hinweg. Um Work-Life-Balance sicherzustellen, ist es für uns wichtig, in verschiedenen Zeitzonen mit erfahrenen Kollegen präsent zu sein.

In Europa sind wir mit Standorten in UK, Deutschland und Zypern schon ganz gut aufgestellt. Auch Asien decken wir mit Standorten in Indien und Taiwan schon gut ab.
Eine Lücke hatten wir bis Ende letzen Jahres in den amerikanischen Zeitzonen.

Wohin also? Canada? Politisch eher ungewiss. USA? Hoher Bildungsstand aber teuer. Einige unserer Kunden reduzieren aktuell ganz bewusst qualifizierte Arbeitskräfte in den Staaten und bauen in Mittel- und Südamerika neue Kapazitäten wieder auf. Das gibt auch uns zu denken.
In Südamerika stechen Argentinien und Chile mit hohen Bildungsstandards heraus. Potenzielle qualifizierte Mitarbeiter für unsere Remote Transformation wären vorhanden. Keine Frage. Relativ hohe Arbeitslosenzahlen auf der einen Seite, eine spürbare Tendenz zu Agilen Arbeitsweisen, sichtbar durch relativ hohe Anzahl von Agile Coaches mit Scrum und SAFe Zertifizierungen in Verbindung mit einer ausgeprägten Want-to… Haltung sprechen dafür. Aus unserer Sicht eher instabile politische Verhältnisse und schwer einschätzbare Rechtssicherheit eher dagegen.

Da ist aber noch was, ein kleines Land, groß wie Niedersachsen, Küsten und Strände fast rundherum, Pazifik und Karibik. Viel Natur in 5 unterschiedlichen Klimazonen. Costa Rica hat vor etlichen Jahren seine Armee abgeschafft und das Budget in Bildung und Naturschutz umgeleitet. Das Ergebnis ist heute spür- und sichtbar.

Regenwälder wurden wieder aufgeforstet und stehen heute unter Naturschutz. Mit im Ausland angeworbenen Professoren und Dozenten wurde ein Universitätswesen aufgebaut, das heute wohl zu den Besten in Mittel- und Südamerika zählt. Sichtbares Ergebnis für uns sind Hochschulabgänger mit ausbaubarer Qualifikation für unsere komplexen Dienstleistungen.
Zudem scheint die sonst eher sozialistisch eingestellte Regierung die Wichtigkeit digitaler Infrastruktur verstanden zu haben.
Im Bereich Uvita, in dem wir uns für einen neuen kyona Office Standort umgesehen haben, wurden 300 MBit-Glasfaserleitungen für Internetanschlüsse auch in den Regenwald gelegt.
Dort bilden sich mehr und mehr Digital Communities aus freiberuflich organisierten Programmieren und anderen online arbeitenden Digital Nomads. Sie leben und arbeiten am Hang verstreut in Tiny Houses mit Blick auf den Pazifik.
Eine interessante Kultur mit Freiheit, Eigenverantwortung und „want to- Haltung“ ist hier im Entstehen.
Unser Kontakt Jorge zum Beispiel lebt und arbeitet auf einer großen, überdachten Terrasse, PC mit 2 großen Bildschirmen und Gaming Stuhl sowie ein aus alten Surfboards gefertigter Konferenztisch und diverse Gitarren sowie Verstärker zeugen von einer Arbeit und Freizeit in Harmonie bringenden Lebensweise. 

Die Community im Regenwald ist nur über holperige Urwaldstraßen zu erreichen. Man braucht einen Geländewagen, um hinzukommen.
Und eben solche nutzen die Kollegen gegen 16:00 Uhr, wenn es zur Pause mit dem Surfboard zum Strand geht. Eine Stunde Wellenreiten ist angesagt. Dann ein kühles Bier als Sundowner am Strand, bevor es in die nächste Videokonferenz mit internationaler Besetzung geht.
Das Modell scheint attraktiv. Auch Jafet, der früher als Ranger im Nationalpark Touristen durch den Urwald an die Besonderheiten der Costa Ricanischen Natur herangeführt hat, arbeitet heute als Softwaretester in Jorges Team.
Die Regierung scheint den positiven Effekt der neuen Internetkultur auf die junge Bevölkerung verstanden zu haben, versucht sie doch gerade durch Änderung der Gesetze mehr Digital Nomads ins Land zu holen und für längere Aufenthalte zu begeistern.
Die Mentalität der jungen Costa Ricaner ist insgesamt friedlich, freundlich, positiv und konstruktiv.
Unsere neuen Kollegen der kyona group CR S.A. reihen sich nahtlos in unsere weltweit agierenden Teams ein und werden allseits als Bereicherung empfunden.
Ein Steuersparmodell ist Costa Rica sicherlich nicht. Unternehmenssteuern sind ähnlich hoch wie in Deutschland. Es erscheint uns jedoch ein idealer Ort für einen „kyona Collaboration Hub“ zu sein, ein Ort an dem sich Online-Zusammenarbeit in internationalen Teams und Lebensfreude in herrlicher Natur perfekt kombinieren lassen.